Ein Interview mit Andrej Sorin/ Gewinner des Creative Vision Nachwuchs-Förderpreises 2019 "Drehbuchautoren"
Herzlichen Glückwunsch Herr Sorin zum Gewinn des „Creative Vision Nachwuchs-Förderpreises 2019“. Gibt es etwas was Sie zum Gewinn des Creative Vision Nachwuchs-Förderpreises 2019 sagen wollen?
Ich habe mich wahnsinnig gefreut. Das war der erste Wettbewerb, bei dem das Drehbuch als Ganzes bewertet wurde. Zuvor war ich mit dem Projekt auf diversen Pitch-Veranstaltungen. Dort ging es um die Vision und die Grundidee und weniger um die Umsetzung. Deswegen freue ich mich umso mehr, dass das Buch überzeugen konnte.
Wie sind Sie zum Drehbuchschreiben gekommen?
Ich habe als Werbetexter in Hamburg gearbeitet und nebenbei Geschichten geschrieben. Irgendwann war der Drang so groß, dass ich meinen Job kündigte und nach Ludwigsburg zog, um Drehbuch zu studieren. Das ist mittlerweile fünf Jahre her.
Wie sind Sie auf die Geschichte von „Blaulicht Brudis“ gekommen?
Ich bin in einem Problembezirk in Hamburg aufgewachsen und dort gab es die so genannten „Intensivstraftäter“, die von bestimmten Polizeibeamten betreut worden sind. Und als einer von ihnen ein Musikvideo drehte, hatten sie ein paar interessante Komparsen: Die betreuenden Polizeibeamten haben in dem Video sich selber gespielt. Später habe ich erfahren, dass die eine Art Freundschaft verband. Das Ergebnis der jahrelangen Betreuung.
Dieses Bild hat mich viele Jahre begleitet und das war der Initialzünder für die Geschichte von „BLAULICHT BRUDIS“. Ich wollte eine Geschichte von einer außergewöhnlichen Freundschaft erzählen. Von zwei Menschen, die über „ihren Tellerrand“ hinausgucken und erkennen, dass der Mensch mehr ist als das, was ihnen die Medien, die Eltern oder die eigenen Vorurteile erzählen wollen.
Wie lange haben Sie am Drehbuch geschrieben?
Das Drehbuch ist auch meine Diplomarbeit an der Filmakademie Baden Württemberg. Im Oktober 2017 habe den Pitch geschrieben. Und im Januar 2019 das fertige Drehbuch abgegeben.
Der „Creative Vision Nachwuchs-Förderpreis“ soll auch eine Brücke zwischen Drehbuchautoren und Produzenten schlagen. Wie steht es um die Realisierung von „Blaulicht Brudis“?
Es liegt gerade bei diversen Produzenten. Es bleibt spannend ...
Der „Creative Vision Nachwuchs-Förderpreis“ soll der Nachwuchsförderung im deutschen Filmgeschäft dienen. Was könnte man noch tun um den Nachwuchs im Medienbereich zu unterstützen?
Es gibt viele Talente in Deutschland. In meinen Augen ist das auch eine finanzielle Angelegenheit. Zum Schreiben braucht man Zeit. Sehr viel Zeit. Und es wäre schön, wenn es noch mehr Förderprogramme für junge Filmemacher gäbe, die einen finanziell unterstützen, damit man sich voll und ganz auf sein Projekt konzentrieren kann.